Calenberg Ciparall® Gleitlager

Das Calenberg Ciparall® Gleitlager ist ein bewehrtes kombiniertes Gleit- und Verformungslager mit voneinander unabhängig wirkender Gleit- und Verformungsschicht gemäß DIN 4141, Teil 3. Auf die jeweils oberste Bewehrungslage ist in jedem Falle eine PTFE-Gleitfolie als Gegenpart zur GFK-Gleitplatte aufvulkanisiert – diese Kombination von PTFE und GFK gewährleistet als Gleitebene mit einer geprüften und belastungsunabhängigen Reibungszahl von weniger als 2% eine dauerhafte und nahezu spannungsfreie Horizontalverschiebung des aufliegenden Bauteils.

Abmessungen

Das Calenberg Ciparall® Gleitlager ist verfügbar in den Gesamtdicken 11, 14, 20, 30 und 40 mm. Der aufnehmbare Gleitweg beträgt standardmäßig ± 30 mm, kann aber auf jede beliebige Anforderung der Statik angepasst werden.

Lastbereich

Die maximale, vom Formfaktor S abhängige zulässige charakteristische Druckspannung des Calenberg Ciparall® Gleitlager liegt bei 15 N/mm².

Die Bestimmung der zulässigen Auflagerreaktionen des Calenberg Ciparall® Gleitlager erfolgt leicht nachvollziehbar nach den in der Produktinformation angegebenen Bemessungsformeln. Die hauptsächlich zur Bemessung der Lagerreaktionen benötigten zulässigen Druckspannungen und Drehwinkel sind zusätzlich sehr übersichtlich in Abhängigkeit der erforderlichen Abmessungen tabellarisch in den Bemessungstafeln abzulesen.

Statische Bauteillagerung

Calenberg Ciparall® Gleitlager werden als punkt- oder streifenförmige Verformungsgleitlager überall dort eingesetzt, wo es neben einer nahezu zwängungsfreien Horizontalverformung zusätzlich darauf ankommt, Winkelverdrehungen und Imperfektionen schadfrei bei gleichzeitiger Lastzentrierung aufnehmen zu können.

Besonderheiten

Die unterseitig bei den Dicken 20, 30 und 40 mm in quadratischem Raster angeordneten Noppenfelder des Calenberg Ciparall® Gleitlager kompensieren bis ca. 2 N/mm² die Unebenheiten der Auflagerflächen (Ausgleichsphase). Bei Belastungen ab 2 N/mm² bewirkt die Stahlbewehrung ein nahezu lineares Verhältnis der Druckspannung zur Einfederung (Lastphase). Diesen beiden Besonderheiten ist der große Vorteil des Calenberg Ciparall® Gleitlager geschuldet – die Lagerkanten des tragenden Bauteils bleiben selbst unter hohen Lasten praktisch druckspannungsfrei.

Zur Vermeidung von Schäden bereits in der Planungsphase wird auch in der Produktinformation des Calenberg Ciparall® Gleitlager speziell auf die besondere Bedeutung der Einhaltung von Randabständen des Lagers zu den angrenzenden Bauteilen hingewiesen.

Für den Ortbetonbau lassen sich die zugeschnittenen Lager werksseitig mit einer der Bruttolagerfläche angepassten Polystyrol-Ummantelung gegen eindringenden Frischbeton ausrüsten.

Brandschutz

Bei einer planerisch erforderlichen F90- bzw. F120-Anforderung werden die konfektionierten Lager in eine umlaufend mindestens 30 mm breite Ciflamon Brandschutzplatte eingebettet.

Konfektionierung

Das Calenberg Ciparall® Gleitlager wird objektbezogen in nahezu jeder geplanten Geometrie zugeschnitten. Zusätzlich können die Lager werksseitig mit Langlöchern, Stufen- oder Senkbohrungen versehen werden, sodass Bolzen oder Schrauben hindurchgeführt werden können oder aber ein vertikaler Einbau lagegesichert durchgeführt werden kann.

Produktwerkstoff

Es besteht aus einem Chloropren-Werkstoff mit einer Härte von 60° ± 5° Shore A sowie einer 2,6 mm (für t = 11 und 14 mm) bzw. einer 4,8 mm (für t ≥ 20 mm) starken GFK-Gegengleitplatte.

Das Calenberg Ciparall® Gleitlager wird mit 2 unterschiedlichen Querzugbewehrungen angeboten:

Die stahlbewehrten Ausführungen in den Dicken 11, 20, 30 und 40 mm besitzen einvulkanisierte, wetterfeste Stahlplatten aus WTSt52-3 nach DIN 17100, während die 14 mm dicke GFK-bewehrte Variante mit einer kostenoptimierten Glasfaser-Querzugbewehrung ausgerüstet ist.

Baurechtlicher Nachweis

Für das Calenberg Ciparall® Gleitlager liegt ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis Nr. P-852.0290-4 (Lagerungsklasse 2) vor.